“Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.” (Mk 16,6)
Die Gläubigen in Abenberg wurden am Karsamstag nach Einbruch der Dunkelheit durch Ratschen vom Glockenturm zur Osternacht gerufen, da der Brauch es gebietet, dass die Glocken ab Gründonnerstag schweigen. In dieser Nacht feiern Christen weltweit die Auferstehung Jesu Christi und entzünden Lichter, in deren Schein sie die Heilstaten Gottes in den Lesungen hören. Auch in Abenberg wurde das Osterfeuer vor der Kirche entzündet. Im Segensgebet von Pfarrer Stefan Brand über das Feuer ist die Rede von der Sehnsucht nach Gott, dem unvergänglichen Licht, das alle Dunkelheit vertreibt.
Danach wurde die brennende Osterkerze, in einer Prozession in die dunkle Kirche getragen, begleitet von den Kommunionkindern Abenbergs. Dabei wird Christus als das Licht (“Lumen Christi”) angekündigt, worauf die Gemeinde mit einem dankenden Zuruf antwortet: “Deo gratias” – “Dank sei Gott”. Die Ministranten verteilten sodann das Licht in der Kirche an die Osterkerzen der Gläubigen.
Die Männerschola Abenberg stimmte dann den Lobpreis des Exsultet an. Die Lesungen bildeten einen Bogen von der Schöpfungsgeschichte, über den Zug durch das Schilfmeer, bis zum Evangelium von der Auferstehung Jesu. Vor dem Evangelium sang die Gemeinde das Halleluja, das während der Fastenzeit nicht gesungen wird, begleitet von brausendem Orgelklang, Messglöckchen und Glockengeläut.
In der anschließenden Tauffeier wurde das Weihwasser geweiht. Die Gemeinde erneuerte ihr Taufversprechen und wurde mit dem soeben geweihten Weihwasser besprengt (“Asperges”). Nach der Eucharistiefeier dankte Pfarrer Stefan Brand allen Helfern und Spendern die zur feierlichen Gestaltung der Osternacht beigetragen haben. Bevor er die Gemeinde in einem feierlichen Segen entließ, wurde die mitgebrachten Speisen wie Eier, Osterlämmer, Salz, Schinken und Brot gesegnet.
Text und Bilder: M. und J. Mohr