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Kräuterbüschelweihe 2024

Kräuterbüschelweihe 2024

Text und Bild: Karlheinz Hiltl

Am Festtag „Aufnahme Mariens in den Himmel“, dem 15. August, wurden getreu eines Jahrhunderte alten Brauchs auch in Abenberg wieder die „Kräuterbüschel“ in der katholischen St. Jakobuskirche geweiht. In urlaubsbedingter Abwesenheit von Ortspfarrer Stefan Brand tat dies Pfarrer Josef Mederer aus Spalt, der Verbandsvorsitzende der Pfarreien Großweingarten-Abenberg-Spalt-Theilenberg („Zu GAST“).

Traditionell wird beim Zusammenbinden der Blumengebinde und Kräuterbüschel, die in den Gottesdienst mitgebracht werden, sehr auf die Auswahl besonderer Würz- und Heilmittel geachtet. Keinesfalls fehlen dürfen die verschiedenen Getreidearten und vor allem die Frauenkerze.

Trotz verschiedener Umdeutungen und vieler Motive aus dem Volks- und Aberglauben hält sich die Kräuterbüschelweihe bis zum heutigen Tage erhalten. Die Kräuter sollten durch die kirchliche Weihe nicht nur bei Krankheiten besser helfen, sondern auch gegen Unwetter und Unglücksfälle schützen. Der Würzbüschel wird getrocknet und in der Wohnung (früher unter dem Dachgebälk) aufgehängt oder verwahrt.

Weil immer weniger die Möglichkeit haben, geeignete Kräuter zu finden und zu sammeln, hatte auch heuer der katholische Frauenbund wieder dazu aufgerufen, am gemeinsamen Kräuterbüschelbinden tags zuvor im Jugendheim teilzunehmen. Die gefertigten 65 Gebinde (diese enthielten auch Hopfensträußchen, die von der letzten Hopfenanbau-Familie in Abenberg, der Familie Kuhn, gerne zur Verfügung gestellt wurden), fanden am Marientag vor dem Gottesdienst gegen eine kleine Spende regen Absatz.

Marienbilder, eine Stütze in Not und Leid Das aus der Feder von Novalis stammende Gedicht „Ich sehe dich in tausend Bildern, Maria“ verglich Pfarrer Mederer in seiner Predigt mit der Kunst in der Kirche, welche die vielfältigsten Dinge in unterschiedlichsten Darstellungen zum Ausdruck bringe und so gleichsam Einzelteile eines Mosaiks unseres Glaubens schaffe, welche die dahinterstehende Offenbarung nie ganz und vollständig darstellen könne. So seien die Marienbilder zunächst einmal für all diejenigen eine Stütze, die in ihrer Not und in ihrem Leid an die sieben Schmerzen Mariens denken und sie in sie vertiefen.

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